Chorgesang und Musik vereinen sich zu harmonischem Ganzen

Der MGV „Concordia“ Niederbrechen und seine verschiedenen Chorgruppen sind musikalisch vielseitig aufgestellt.

Finale des Konzerts in der Kulturhalle mit allen Chorgruppen der „Concordia“ Niederbrechen – begleitet von Walter Born und seiner Band. Foto: R. Fluck

Einen Querschnitt aus dem Chorleben des MGV „Concordia“ erlebten die Zuhörer in der Kulturhalle. Die Verantwortlichen des Vereins, die die Zeichen der Zeit längst erkannt haben, setzten seit vielen Jahren erfolgreich frische Akzente und hatten zu einem Konzert unter dem Motto „Concordia singt und swingt“ eingeladen – ausreichend Gelegenheit für die unterschiedlichen Gesangsgruppen und Formationen des Vereins, ihre musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zu präsentieren.

Nicole Ebel widmet sich mit viel Engagement der Kinder- und Jugendarbeit des MGV „Concordia“. Bei der Kindergruppe „Liedergarten“ wurden beim Lied „Spaghetti“ die Zuhörer zum Mitmachen aufgefordert. Auch den etwas älteren Kindern der Gruppe „Kontrapünktchen“ gelang es, die Zuhörer bei „Ich bin Wolfgang Amadeus“ und dem „Sitz-Boogie-Woogie“ zu viel akrobatischen Bewegungen und zum Mitsingen zu animieren. Anspruchsvoll waren die Vorträge von „totalCHORrekt“ – das „Hallelujah (Leonhard Cohen) und „I will follow him“ aus „Sister Act“ waren rhythmisch und stimmlich gut angepasst.

Den Swing verinnerlicht

Ein einfühlsamer Partner und Begleiter an Flügel für die Sängerinnen und Sänger war an diesem Abend Walter Born, der sich mit viel Gefühl den Möglichkeiten der Chöre und Gesangsgruppen anpasste. Der vielseitige Vollblutmusiker glänzte auch als Sänger mit seiner Band und zeichnete einmal mehr für einige Arrangements verantwortlich. Den Swing als die populärste Stilrichtung des Jazz hat er längst verinnerlicht, dabei geht er musikalisch eigene Wege und lässt sich schwer einordnen. Da treffen wie beim „Basin Street Blues“ (Spencer Williams) schwebende Melodien auf swingende Rhythmen. Immer wieder überraschen seine individuellen Kompositionen wie das eindringliche „Prayer“, das an den 11. September 2001 erinnert, aber auch seine Arrangements von „Halleluja I love her so“ (Ray Charles) oder „Give a little bit“ (Supertramp), bei denen seine charakteristische Musiksprache und sein ganz eigenes Klangempfinden hörbar und spürbar werden.

Christoph Hilfrich stellte mit dem Männerchor der „Concordia“ einige Spirituals vor; beim „Somebody’s knocking“ (Hermannjosef Rübben) und dem „Go down Moses“ vereinten sich spannungsvolle Klänge mit akzentuierten Rhythmen, selbst diese so oft gehörten Sätze blieben spannungsgeladen bis zum Schluss. Die Solisten Alois Stillger und Gerhard Stillger fügten sich bei „I want to go to heaven“ (Wilfried Siegler -Legel) mit ihren Stimmen harmonisch in das zuverlässige Fundament der Chorstimmen ein.

Auch der „Kleine (Männer-) Chor“ der „Concordia“ zeigte mit dynamischen Bewegungsformen zusammen mit Walter Born bei „Hello Dolly“ (Eddy Rhein) ein federndes und tragendes Rhythmusgefühl, und bei dem bekannten Song von Max Raabe „Kein Schwein ruft mich an“ war das spontane Reagieren der Stimmen zu fühlen und zu hören, ein Erlebnis, das gerade diese Musik so lebendig macht.

Roger Müller leitete das Ensemble „Doppelterz“; locker und verspielt trugen die Sängerinnen und Sänger ihre Lieder vor; „Frauen sind anders“ und „Männer mag man eben“, waren zwei Kompositionen von Hans Unterweger, die vieles ins rechte Licht rückten. Mit ihrem musikalischen Leiter zeigte dieser Chor gerade bei „Rocking Pneumonia“ (Huey Smith) und „Imagine“ (John Lennon) sein wendiges Reaktionsvermögen aber auch seine konzentrierte Stimmkraft.

Beim Finale standen alle Chorgruppen gemeinsam mit Walter Born und seiner Band auf der Bühne. Bei dem Arrangement „Swing durch die Welt“ von Bernd Hans Gietz erlebten die Zuhörer noch einmal eine Fülle internationaler beswingter Lieder und Evergreens.

Bericht von Dr. Rüdiger Fluck aus der NNP vom 16.Mai 2011

Die „Concordia“ singt und swingt